Das Thema Gleichberechtigung wird für die römisch-katholische Kirche in der Schweiz zu einer kritischen Thematik, das Thema Gleichberechtiung und Geschlechterdiveristät scheint der Hauptgrund für Kirchenaustritt zu sein neben finanziellen Gründen der Kirchensteuer.
In der Schweiz ist es kein Geheimnis, dass Frauen in der römisch-katholischen Kirche mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. In einer Institution, die stark von Männern dominiert ist und in der Frauen keine Weihe erhalten können, stehen sie vor einer Reihe von Barrieren, die ihre volle Teilhabe behindern. Dieser Ungleichheit zum Trotz gibt es eine wachsende Bewegung, die sich für die aktive Einbindung von Frauen in das kirchliche Leben einsetzt. Besonders aktiv ist diese Bewegung in den Kantonen Basel-Stadt und Aargau, wo Frauenorganisationen und kirchliche Gruppen sich für die Rechte und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen stark machen.
Ein bedeutender Schritt wurde kürzlich unternommen, als der Bischof von Basel einen klaren Auftrag erhielt, Maßnahmen zu ergreifen, um die Präsenz und Rolle von Frauen in der Kirche zu stärken. Diese Initiative wird von vielen als wichtiger Schritt hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Kirche angesehen und zeigt, dass die Forderungen nach Veränderung zunehmend gehört werden.
Neben den Bemühungen innerhalb der katholischen Kirche erhalten Frauen auch Unterstützung von ökumenischen Partnerinnen, insbesondere aus der evangelisch-reformierten Kirche. Diese Zusammenarbeit über konfessionelle Grenzen hinweg unterstreicht die Bedeutung des Anliegens und stärkt die Stimme der Frauen in ihrem Streben nach Gleichberechtigung und Teilhabe.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der Weg zur vollständigen Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche noch lange nicht abgeschlossen ist. Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen stehen Frauen weiterhin vor zahlreichen Hindernissen und Widerständen. Es bedarf daher weiterhin entschlossener Bemühungen und Unterstützung, um sicherzustellen, dass Frauen in der Kirche Schweiz die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben wie ihre männlichen Glaubensgenossen.
Einen bemerkenswerten Schritt machte schon vor über 20 Jahren die Christkatholische Kirche mit der Einführung der Frauenordination. Wohl nicht ganz zufällig ist die Christkatholische Kirche in der Schweiz genau im Gebiet Nordwestschweiz am meisten präsent. In den letzten Jahren wurden vermehrt Frauen zu Priesterinnen ordiniert, was einen wichtigen Schritt zur Gleichberechtigung innerhalb der Kirchenstruktur darstellt. Diese Entwicklung wird von vielen als positives Zeichen für den Wandel wahrgenommen mit Hoffnung auf Ausstrahlung auf die römisch-katholische Kirche in der Schweiz.
Bereits über zwei Dutzend Mal wurde das "FrauenKirchenFest" durchgeführt. Das FrauenKirchenFest widmet sich der Frage, welche Einflüsse Menschen zu den Personen gemacht haben, die sie heute sind. Dabei werden insbesondere die Stichworte Frau, Mensch und Ich beleuchtet, um zu verstehen, wie diese Konzepte miteinander verwoben sind. Menschen befinden sich in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess, der ein Leben lang anhält. Während dieser Reise durchlaufen sie verschiedene Phasen, die von Aufbrüchen, Umbrüchen bis hin zu manchmal unerwarteten Ausbrüchen geprägt sind. Die Persönlichkeit wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren geformt, darunter angeborene Eigenschaften, das soziale Umfeld und die spirituelle Dimension. Die Veranstaltung reflektiert auch die Rolle der Kirche bei der Suche nach dem authentischen Selbst der Menschen.
"Kirche mit* den Frauen" ist gewachsen auf dem Pilgerprojekt von 2016 nach Rom. Das in Kurzform auch als "Kirche mit*" bekannte Projekt hat sich zu einer Plattform entwickelt, im Rahmen derer jede und jeder sich mit den eigenen Möglichkeiten einbringen kann, der Resignation entgegentreten und für Veränderung etwas tun kann. Es soll keineswegs ein Frauenprojekt sind, sondern die Erfahrung belegen und bekräftigen, dass sich Frauen und Männer sich gemeinsam für eine "Kirche mit* den Frauen" einsetzen. Die Website "www.kirche-mit.ch" ist momentan aber inaktiv geschaltet.
Der Schweizerische Katholische Frauenbund ist das grösste konfessionelle Frauennetzwerk der Schweiz. Eine Mitgliedschaft beim SKF stärkt die fortschrittlichen Kräfte in der römisch-katholischen Kirche und ein Frauennetzwerk, das sich für die Rechte von Frauen in Gesellschaft, Kirche, Wirtschaft und Politik einsetzt.
Als "Synodaler Weg" sind in Deutschland Reformprojekte auf noch breiterer Basis gebündelt, im Vatikan scheinen aber weder diese noch Schweizer Reformprojekte auf wirklich offene Ohren gestossen zu sein.